Eine Mutter kam mit ihrem damals 9-jährigen Sohn zu mir in die Praxis. Er war extrem schwach in der Schule, er wurde sogar von den Noten befreit.
Es war für beide eine belastende Situation: Der Sohn hatte verständlicherweise keine Lust für die Schule, und die Mutter wusste nicht mehr, wie sie ihn noch unterstützen konnte. Für den Jungen kam noch erschwerend dazu, dass er mit der Aussprache Schwierigkeiten hatte und deswegen gemobbt wurde. Auch mochte die Lehrerin ihn nicht und sie hat ihn das deutlich spüren lassen.
Wir begannen damit, kinesiologisch zu arbeiten. Alle 4 Wochen kamen sie zu mir und wir schauten kinesiologisch, was wir mit dem Jungen abarbeiten durften.
Die Zeit verging, es änderte sich nicht viel an der Schule bzw. an den Noten und an der Lust des Jungen, zur Schule zu gehen. Wir machten einfach weiter.
Die Mutter berichtete, dass ihr Sohn sich veränderte. Er wäre zugänglicher, freundlicher, hilfsbereiter. Er erzähle auch mehr.
Gut! Ich freute mich über die Rückmeldung und wir machten weiter, regelmässig alle 4 Wochen. Dann merkte ich, dass wir eine Pause einlegen mussten. Der Junge ging zusätzlich zur Logopädie und er war etwas traurig und enttäuscht, dass sich noch nicht so viel verändert hatte. Er hatte immer noch keine Freunde und die Lehrer waren immer noch doof. Auch die Benotung, die keine war, begann ihn zu stören.
5 und 5,5 habe ich gesehen! In Mathe eine 5.5! Wouw! Wouw! Wouw! Und in Deutsch und Französisch eine 4.5!!! Diese beiden Fächer gingen für ihn gar nicht!!! Wouw!
Der Junge kam in unregelmässigen Abständen wieder für 3, 4 Sitzungen hintereinander und dann wieder für länger nicht mehr. Letzte Woche war ich bei der Familie zu einem runden Geburtstag eingeladen. Der Junge, der mittlerweile bald 15 Jahre alt ist, hat mir voller Stolz sein Zeugnis gezeigt:
Ich bin zu tiefst gerührt, was für einen fantastischen Job ich machen darf! Ich habe einem jungen Menschen ein Leben vorbereiten dürfen, dem jetzt, mit diesem Zeugnis, eine tolle Zukunft bevor steht! Ist das nicht fantastisch?!